Fotografen
Amelie Befeldt
Apokryphon
Die Olympischen Spiele der Antike waren nicht eigentlich Sportveranstaltungen, sondern religiöse Feste zu Ehren des Göttervaters Zeus, bei denen kultische Zeremonien im Zentrum standen. Das Laufen, die erste olympische Disziplin überhaupt, ist heute so en vogue wie nie. Vor dem Hintergrund der religiösen Geschichte des Laufens liest Amelie Befeldt in ihrer Arbeit „Apokryphon“ die Schweißabdrücke auf Läuferrücken als Zeilen und Geschichten, die sich links und rechts der Wirbelsäule entfalten.
Amelie Befeldt, 1990 geboren, studiert Fotografie und Medien an der Fachhochschule Bielefeld.
Sara Förster
Polaroids
In ihren Polaroids hält Sara Förster den chemischen Prozess bei der Entwicklung von Farbfotografien als visuelle Spuren auf Fotopapier fest. Es entstehen Farbverläufe, Formen und Strukturen, die gleichermaßen unverfälscht wie abstrakt sind.In den entstandenen Polaroids wiederum lässt sich viel mehr lesen als ein chemischer Prozess: sie eröffnen Assoziationen von Himmel, Erde und Wasser und stehen in einem expressiven Spannungsverhältnis zueinander.
Sara Förster, 1984 geboren, machte eine Ausbildung zur Fotografin und studiert heute Freie Kunst.
Amelie Befeldt
Apokryphon
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Sara Förster
Polaroids
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Ossian Fraser
o.T.
Ossian Frasers künstlerische Interventionen in Urbanlandschaften sind Reaktionen auf vorgefundene oder gezielt gesuchte Räume und Orte. Die Freilegung einer kreisrunden Fläche (Staub) oder die Verdunstung einer exakten Pfütze (Wasser) sind Eingriffe und Setzungen, deren Form einen zeitlich begrenzten, also flüchtigen Zustand einnimmt. Was nicht im Foto festgehalten ist, verschwindet.
Ossian Fraser, 1983 geboren, ist Meisterschüler der Freien Kunst und Bildhauerei an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee.
Samuel Henne
something specific about everything
Sie wirken banal wie Alltagsgegenstände und zugleich künstlerisch wie Skulpturen. Sie existieren nur, damit ihr fotografisches Abbild entstehen kann, und sind doch notwendiger Bestandteil der Fotografie selbst. Samuel Hennes Figurenbilder „Something specific about everything“ thematisieren den fotografischen Konstruktionsprozess und sind farb- und formkompositorische Studien, die Fragen nach Original und Abbild in der Fotografie aufwerfen.
Samuel Henne, 1982 geboren, studierte Freie Kunst und Kommunikationsdesign.
Ossian Fraser
o.T.
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Samuel Henne
something specific about everything
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Hannes Jung
Falsche Heimat
Sie sind in Deutschland geboren und aufgewachsen. Ihre Muttersprache ist Deutsch, sie schreiben deutsche Briefe an ihre ehemaligen Klassenkameraden. Eine Generation junger Menschen, deren Eltern in den Kriegswirren der neunziger Jahre in die Bundesrepublik kamen, lebt in einer fremden Heimat – dem Kosovo. Die Arbeit „Falsche Heimat“ handelt von aus Deutschland abgeschobenen Roma- und Aschkali-Familien und ihrer ausweglosen Lebenssituation. Laut einer von Unicef veröffentlichten Studie hat fast die Hälfte aller abgeschobenen Kinder Depressionen, ein Drittel posttraumatische Belastungsstörungen.
Hannes Jung, geboren 1986, veröffentlicht seine Reportagen in verschiedenen deutschen Zeitungen und Magazinen.
Birte Kaufmann
The Travellers
In „The Travellers“ gibt Birte Kaufmann einen Einblick in das Leben der größten Minderheitengruppe Irlands, die auf der Suche nach einem Platz in der westeuropäischen Gesellschaft des 21. Jahrhunderts ist. Ehemals als Wanderhandwerker umhergereist, leben die Travellers heute am Rande der Legalität. Ihre temporären Camps werden von der irischen Regierung verboten, sie sprechen eine eigene Sprache und wohnen in einfachen Verhältnissen oft ohne Strom oder fließendes Wasser und nach Regeln, die uns altmodisch erscheinen. Die Mädchen werden oft sehr jung innerhalb der Gruppe verheiratet, die Familien bleiben über Generationen zusammen und die Religion spielt eine wichtige Rolle.
Birte Kaufmann, 1981 geboren, ist freiberufliche Fotografin und Medienpädagogin.
Hannes Jung
Falsche Heimat
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Birte Kaufmann
The Travellers
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Stefan Koch
Meine Quelle
Die Arbeit „Meine Quelle“ zeigt den Niedergang eines deutschen Traditionsunternehmens. Das ehemalige Versandhaus und die Fabrikhallen, in denen früher hunderte Angestellte ein und aus gingen, erscheinen gespenstisch leer. Stefan Koch thematisiert anhand der Schließung von Quelle den Wandel der Arbeit vor dem Hintergrund globalisierter Produktionsbedingungen.
Stefan Koch, 1978 geboren, ist freiberuflicher Fotograf und Lehrbeauftragter an verschiedenen Hochschulen in Hannover und Berlin.
Karina-Sirkku Kurz
Shiftings
In ihrer Arbeit „Shiftings“ setzt sich Karina-Sirkku Kurz mit Essstörungen und deren möglichen Erscheinungsformen auseinander. Die drei so genannten Haupttypen sind Anorexie, Bulimie und BED. Auch wenn sich die Symptome und das Essverhalten der Betroffenen stark unterscheiden, ist der mentale Kampf dahinter sehr wohl vergleichbar und es handelt sich, allgemein gesprochen, um den Versuch, innere Konflikte zu lösen. Visuell basiert die Arbeit, die zwischen Alltagssituationen und Gedankenkonstrukten changiert, auf den Erzählungen der Betroffenen und thematisiert so den Kampf gegen und für den eigenen Körper.
Karina-Sirkku Kurz, 1979 geboren, lebt und arbeitet als Fotografin in Finnland.
Stefan Koch
Meine Quelle
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Karina-Sirkku Kurz
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Annina Lingens
o.T.
Auf den ersten Blick sehen wir eine Ahnengalerie, eine Ansammlung gerahmter Bilder, hübsch arrangiert mit Häkeldeckchen und Trockenblumen, wie sie in der Wohnung der Großmutter vielleicht Platz finden würde. Doch etwas stimmt nicht mit diesen Bildern im Bild. Annina Lingens fotografierte Kinder im Alter von 4 bis 12 Jahren, die gerade erfahren hatten, dass sie einen Sportwettkampf verloren hatten. Entstanden ist eine Serie von Porträts weinender Kinder, die einrahmen, was Eltern und Großeltern gerade nicht als stolze Momente in Erinnerung behalten. Diese arrangiert sie zu einer Installation und inszeniert so den Bruch zwischen Fiktion und Realität ausgestellter Familiengeschichte.
Annina Lingens, 1983 geboren, studiert Fotodesign am Letteverein.
Kevin Mertens
Hurtland
Burlington ist eine Kleinstadt in Iowa, USA, die der Strukturwandel hart getroffen hat. In einer Gegend, die politisch kaum von Interesse ist und wo die Chancenlosigkeit der Jugendlichen und eine existenzielle Angst vor dem Niedergang der großen Nation Amerika allgegenwärtig sind, ist mit „Hurtland“ eine Geschichte von Vereinzelung und Gewalt entstanden, die bei aller Perspektivlosigkeit auch von Zusammenhalt und Hoffnung auf eine bessere Zukunft erzählt.
Kevin Mertens, 1978 geboren, ist freiberuflicher Fotograf und arbeitet als Bildredakteur für die Wochenzeitung „der Freitag“.
Annina Lingens
o.T.
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Kevin Mertens
Hurtland
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Ria Patricia Röder
Raydiator
Die großformatigen Farbfotogramme der Serie „RAYDIATOR“ sind Ergebnisse einer direkten und performativen Auseinandersetzung mit dem Fotopapier, auf dem die Spuren des Arbeitsprozesses sichtbar werden. Technische Utensilien und der eigene Körper werden im Zusammenspiel mit selbst konstruierten Lichtquellen zu Protagonisten abstrakter Collagen.
Ria Röder, 1983 geboren, studierte Medienkunst und bildende Kunst.
Maor Waisburd
Memoria
In der Arbeit „Memoria“ setzt sich Maor Waisburd mit dem Phänomen der Erinnerung auseinander, die im Laufe des Lebens einem ständigen Wandel unterliegt. Scheinbar absolute Bezugsgrößen wie groß und klein oder fragil und massiv relativieren sich, Konstanten lösen sich auf und wir begeben uns in Welten, die nur im Erleben ihre persönliche Wahrheit haben.
Maor Waisburd, 1983 geboren, ist freier Fotograf.
Ria Patricia Röder
Raydiator
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Maor Waisburd
Memoria
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